Caro's Welt
Es gibt zu viele Gründe zu Trinken
Tag 17 - "Du trinkst zu viel"
Als ich zu viel trank, wollte ich das nicht von Oma Leni hören. Von niemandem...
Es gab zu viel Gründe zu trinken
Ich hatte sehr lange Zeit sehr viele Dinge im Griff. Power war mein zweiter Vorname. Das hieß aber auch: lange Zeit am Limit und darüber hinaus. Über traumatische Erfahrungen in meinen diversen Rollen und Lebensphasen berichtete ich, als hätten sie mit mir als Person wenig zu tun.
Das war auch Teil meiner Überlebensstrategie mit Alkohol: so richtig ließ ich nichts in mich rein oder an mich ran. Schwäche gab es für die Hofmann und Schürmann nicht. Schutzmechanismus. Der griff dann allerdings auch, wenn Positives in meinem Leben passierte oder mir etwas gelang. Das wurde kurz abgehakt und dann weiter gemacht. Ruhe und eine Auseinandersetzung mit meinem Innersten? Was für Langweiler oder Weicheier. Ich überspitze und gender bewusst.
Mein Trinkverhalten war anders als Gertis. Maskuliner würde ich sagen wenn ich mal eine Schublade öffnen darf. Mithalten mit Leistungsstrukturen könnte ich auch stereotypieren und stigmatisieren.
Trinken verbindet erfolgreich.
Challenge 17 - Wie erreiche ich Dich?
Schritt 1:
Werde Dir dem Stellenwert von Alkohol in Deinem Leben bewusst und stell Dir selbst die Fragen: “Trinke ich zu viel?”, “Wann und warum?”
Schritt 2:
Was möchtest Du daran ändern? Rede offen darüber.
Schritt 3:
Beginne jetzt. Trinke weniger wenn Du noch keine Vorstellung davon hast über einen längeren Zeitraum nichts zu trinken.
Schritt 4:
Gestalte Deinen Alltag einfacher und beginne Alkohol im Alltag weg zu lassen.
Schritt 5:
Trinke nicht in Anwesenheit von Kindern.
Solution 17 - Ohne Wertung!
Egal welche Strategie Du Dir zurecht legst, mach Dich nicht fertig. Bleib dran. Es ist schon viel passiert und gewonnen, wenn Du ein anderes Bewusstsein für Alkohol erreicht hast.
Ich bin keine Suchttherapeutin, ich kann nur meine Erfahrungen mit und ohne Alkohol als Kind und als Mutter weitergeben und Dir frühzeitig helfen, Dir über die Risiken der Alkoholgewöhnung im Alltag bewusst zu werden.
Je länger Du Dich daran gewöhnst, Dich mit Alkohol zu entspannen, Emotionen zu heben oder zu dämpfen, desto weniger kannst Du Dir Deinen Alltag ohne Alkohol erleichtern.
Je öfter Du ihn zu besonderen Anlässen einlädst, desto weniger besonders werden die Anlässe. Da muss ich leider werten.
Alkohol ist immer dasselbe.
Ich habe für mich herausgefunden, dass “kontrolliertes Trinken” für mich nicht funktioniert. Mich strengte das zu sehr an. Aber ich bin nicht die Welt, für Euch jedenfalls nicht, für mich mittlerweile schon - aber erst seitdem ich gedanklich frei von Alkohol lebe.
Ausblick Tag 18 - Alkohol im Freundeskreis
Also gedanklich frei vom Alkoholtrinken. Ansonsten habe ich nun natürlich noch mehr gedanklich mit ihm zu tun als früher. Ich habe mich mit GERTY NUSS als Gegenspieler:in zu ihm erklärt. Ich habe mich damit aber nicht gegen meinen Freundeskreis oder dessen Trinkgewohnheiten entschieden, sondern für mein alkoholfreies Leben.
Was Menschen im Privaten tun, geht niemanden etwas an und sollte frei von Bewertung bleiben, sofern sie niemandem schaden. Kinder sind im Privaten ihren Eltern ausgeliefert. Ich muss das einmal so deutlich formulieren. Alles was Kinder in ihrer familiären Keimzelle erfahren, prägt ihr Leben. Sie können das Verhalten ihrer Eltern nicht von sich trennen oder weg halten. Alles, was Eltern und ihr Umfeld tun, nehmen sie als Norm und Vorbild an wenn sie noch klein sind. Wenn sie größer werden, nehmen sie ihre Erfahrungen mit und geben sie in ihren Peergroups und Freundeskreis weiter...
Bis morgen!