Caro's Welt
DU NERVST
"Wir sind doch hier nicht im Kindergarten?" Oder doch?
Wie viel Kindergartendynamik steckt in unserer Gesellschaft?
Ich konnte noch nie etwas dafür, dass ich leider früher "reifer" werden musste als andere. ("Boah, wirkt das unsympathisch!")
Das war und ist nun mal mein Leben. Eine Aneinanderreihung von traumatischen Enttäuschungen durch nahe stehende Bezugs- und Vertrauenspersonen. Bin ich damit ein omnyverses Opfer? Wie viel in meinem Leben bin ich selbst schuld? Schuld ist überhaupt eine unglaublich schwere Fragestellung, mit der ich mich schon eine Zeit lang herumschlage.
"Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern, und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von den Bösen". Unser Großer ist dieses Jahr Kommunionskind. Ist das im Heute überhaupt noch ok? Katholische Kirche? Glaube kann helfen. Glaube hat mir sehr geholfen, schon immer. Ich bin evangelisch, habe ökumenisch geheiratet und meine Kinder sind deshalb katholisch, weil sie in Köln eigentlich aufwachsen sollten. Ich fühle mich hier bei uns am Ort in beiden Glaubensgemeinschaften sehr wohl und gut aufgehoben. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Ich sehe es heute so:
Keiner, der Menschen, die mich enttäuscht haben, taten das mit Vorsatz. Ebensowenig habe ich Menschen mit Vorsatz enttäuschen wollen. Das ändert aber nichts daran, dass sich manche Menschen ein Leben lang nicht von Enttäuschungen erholen können und es nicht schaffen, in ihrer Gegenwart zufrieden oder glücklich zu sein. Ich weiß, wie schwer es ist, sich in wiederholenden sozialen Situationen nicht durch Trigger vergangener Erfahrungen fehlleiten zu lassen, nicht immer wieder in gleiche gelernte Verhaltensmuster zu verfallen.
Und wie schwer es ist, aus vergangenen Erfahrungen nicht Ängste in eine Zukunft zu projizieren, sondern positiv zu denken oder einfach nicht zu denken. Das ist wirklich schwierig.
Und weil es so schwierig ist, das mit der eigenen mentalen Arbeit zu schaffen, greifen wir gerne zu Hilfsmitteln, die uns niederschwellig und mühelos in einen ruhigeren oder unbekümmerten Zustand versetzen. Je nach Konditionierung als Kind sind das unterschiedliche Mittel.
Die meist verwendeten, weil am meisten beworbenen, sind: Zucker, Alkohol, Online Contents, Streaming Contens, Computer Spiele, Social Media, Fast Food, Unterhaltungsparks, Shopping und Konsum allg. - all das kann unterschiedlich glücklich machen.
Die weniger beworbenen, wenig sozial vorgelebten oder kulturell angebotenen Maßnahmen sind alle auch weniger konsumnah. Also alles, woran unsere Volkswirtschaft nicht verdient, aber Gesundheit und soziale Sicherheit stärken könnte, ist für uns auch schwer routiniert in unserem Leben einzurichten. Zu steil oder woke diese Hypothese? Nervt dieses ständige "motivierende Korrektiv sein wollen"?
Ich versuchte bereits als Kind aus der Not eine Tugend zu machen. Heute: ist der Ruf einmal ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. Heute bin ich glücklicher, dafür vielleicht weniger beliebt bei manchen Menschen.
Ich konnte mit 9 Jahren schon selbstständig kochen und mit 12 Jahren unseren Haushalt schmeißen. Dafür konnte ich bis zur Kollegstufe kaum über ein ausreichend hinaus kommen und hatte irgendwann in der 11. Klasse den kompletten Klassenverband meiner alten Schule gegen mich stehen. Isolation. Warum? Weil sich aufgrund mangelnder Kommunikation unzählige Missverständnisse aufbauschten.
Es fühlt sich echt bescheiden an, wenn über 1 Jahr kaum noch jemand mit Dir spricht und Du nicht weißt, was los ist. Es ist pures Gift für die Seele wenn Menschen im 1:1 ständig anders mit Dir kommunizieren und sich anders verhalten als in der Gruppe. #Mobbing
GERTY NUSS integriert deswegen alle Rollen bei ihren Kommunikationshilfen, weil alles, was Du als Kind erlebt und womöglich verdrängt hast, Dich in deinen entscheidenen Lebensrollen irgendwann wieder einholen kann.
Wie stark müssen wir heute in beispielsweise Schulen, Vereinen oder Business die Seelsorge unserer Mitmenschen mit im Blick halten? Stärker als früher. Immer mehr Familien brechen auseinander oder leben in toxischen Zuständen. Alles, was in der sozialen Keimzelle Familie nicht fürsorgend für Kinder abgerufen werden kann, verlagert sich dann als Bedarf in KITAs, Schulen, Bildungseinrichtung bis hin zu Arbeitgebenden, wenn diese Kinder erwachsen sind.
Viele Institutionen oder Marken spielen mit der sozialen Nähe ihrer Zielgruppen, Kund:innen, Mitarbeitenden oder Gemeindemitgliedern alias "We are family" ??
Nur, wer sind wann warum die Goldkinder und wer die Stiefkinder? Und wie gehen wir im öffentlichen Leben und Business mit so viel Privatem neuerdings um?
Wer von uns übernimmt für welches Familienmitglied in unserer Gesellschaft welche Verantwortung? Wer ist für die Obdachlosen verantwortlich? Der Staat? Der Staat sind wir?
Meine Antwort:
Egal wofür Du Dich verantwortlich oder schuldig fühlst oder nicht. Du kannst Dir und Deinen Mitmenschen einen großen sozialen Dienst erweisen, wenn Du versuchst stigmafrei zu denken, zu kommunizieren und zu handeln.
Je weniger Stigmatisierung im öffentlichen Bereich und Business, desto mehr haben Privatmenschen die Chance, den Mut zu fassen sich Unterstützung zu nehmen.
Was ist nochmal Stigma?
"Das Wort Stigma stammt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Wundmal oder Stich. In Bezug auf ein soziales Stigma ist es also eine Art Brandmal, das im heutigen Sprachgebrauch eine Auffälligkeit, ein Anderssein, ein von der Norm abweichen kennzeichnet. Meist ist es ein Ausdruck der negativen Bewertung oder Abwertung." Wir stigmatisieren Menschen typischer Weise aufgrund ihres sozioökonomischen-ökonomischen Status, ethnischen oder kulturellen Zugehörigkeit, wegen mentaler Störungen oder Suchterkrankungen, aufgrund von körperlichem Aussehen oder sozialem Verhalten, wegen Alter oder Krankheit, Geschlechtsidentität oder sexueller Orientierung und heute auch stark aufgrund einer politischen Einstellung oder wegen ihres Glaubens. Menschen, die sich selbst stigmatisieren, mindern ihren Selbstwert und neigen dazu sich weniger aktiv Hilfe zu suchen.
Puh...
Mitte der 1980er hatte ich Gänsehaut als Kind als ich das erste Mal "We are The World" hörte und sah. Musiker:innen aus verschiedensten Bereichen schlossen sich zusammen. Wo ist der Spirit der Liebe unter uns? Davon wünsche ich mir heute mehr, ohne aber, dass ich mich in schunkelnde Menschenmassen schmeißen muss, bei denen mir ständig zugeprostet wird. Hey Sorry, fürs Vermiesen, den ständigen Zeigefinger und das Rumgeklugscheißere, ich mache das vor allem aus tiefster Liebe zu meinen Kindern und allen anderen Kindern, die aufgrund von Alkoholmissbrauch Vernachlässigung unter uns unbemerkt und stillschweigend erfahren müssen.
Keiner muss mich oder meine Mission mit GERTY NUSS lieben, aber sich selbst und jeden Mensch um sich herum wieder ein bisschen mehr unter all dem Hass zwischen uns allen.Sagt Euch doch einfach öfter wie lieb ihr Euch habt wenn ihr nüchtern seid, das schafft Vertrauen.
Ich kann's einfach nicht lassen mit meinen Ratschlägen. Früher, als ich noch mittrank, da war die Nachfrage nach meinen Ratschlägen omnyvers in allen Rollen noch sehr hoch. Heute, nachdem ich nur noch über alkoholfreie Ratschläge zum Teil recht kritisch fachsimple, ist die Nachfrage etwas gesunken, quantitativ. Qualitativ ist es Wahnsinn, wie erfüllend all die Rückmeldungen im 1:1 sind. Danke an der Stelle an alle, die sich an uns wenden.
Meine Minis sind gerade mit ihrem Papa in unseren Hohen Bergen und ich schreibwütig - gibt es da einen Zusammenhang vielleicht emotional? Bestimmt.
Das Konzept von GERTY NUSS baut auf einer "𝐢𝐧𝐭𝐞𝐫𝐝𝐢𝐬𝐳𝐢𝐩𝐥𝐢𝐧ä𝐫𝐞𝐧 𝐑𝐨𝐥𝐥𝐞𝐧𝐢𝐧𝐭𝐞𝐠𝐫𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧" auf und mündet in einer "𝐨𝐦𝐧𝐲𝐯𝐞𝐫𝐬𝐞𝐧 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲𝐥𝐢𝐧𝐞" für diverse soziale Rollen und Verhaltensmuster in unseren Kommunikationstools für Unternehmen, Institutionen und familiennahen Fürsorge- und Bildungseinrichtungen. Nicht alles, aber natürlich ist einiges autobiografisch von mir erarbeitet.
Als Agenturkind und Kind der Werbewirtschaft wäre an der Stelle wohl ein "bäm" angebracht?
Oder wäre das kindisch?
Das möchte gern intellektuelle Label bzw. Pseudokonstrukt "omnyvers" ist meiner noch immer bestehenden strategischen Eitelkeit geschuldet. Darunter versteht womöglich keine:r was, bzw. wer will schon was darunter verstehen?
Ist es nicht total kindisch bis narzisstisch, aus persönlich traumatischen Kindheits- und Erwachsenenerfahrungen begleitet von massiven generationsübergreifenden Alkoholproblemen mit Todesfolge ein soziales Business aufbauen zu wollen und sich dabei im Social Media ständig selbst zu inszenieren und selbst zu therapieren?
Diese Denkweise wäre ziemlich bewertend und stigmatisierend, nicht wahr?
Wären "Alkis" in unserer Selbstwahrnehmung weniger stigmatisiert, könnten mehr Menschen früher offener mit ihren Alkoholproblemen umgehen. Behandeln wir Alkoholprobleme unter uns früher, werden weniger von uns zu den "Alkis", die unser negatives Bild zeichnen.
Jeder Mensch, der die Kontrolle über sich verliert durch Alkohol, anderen Menschen und sich selbst viel leid antut, hat irgendwann in seinem Leben als mehr oder weniger unbedarfter aber in jedem Fall liebenswerter Mensch einen ersten Schluck Alkohol genommen...