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Caro's Welt

19. Januar 2024

Feierkultur in Deutschland

Tag 20 - Alkoholfreie Alternativen & Politik

Feierabendbier, Rotwein auf dem Sofa, Sekt zum Anstoßen und alles beginnt schon auf der Pullerparty

Feierkultur in Deutschland 

Dein Geburtsort entscheidet stark über Deine kulturelle und soziale Prägung. Wirst Du in Europa geboren, hast Du Glück? Kommst Du in Bayern auf die Welt, hast Du den Bierhimmel auf Erden? Deutschland ist Hochkonsumland, weil alle mittrinken. Also auch alle Verantwortlichen, die sich stärker für Prävention einsetzen könnten. Und warum? Weil es normal und gesellschaftlich nicht nur akzeptiert ist, sondern auch kulturell “vorgegeben”.

Abendmahl: Wein

Eröffnung eines Volksfests: Bieranstich

Hochzeit: Sekt

Pullerparty: Sekt 

Taufe: Sekt

Schweinbraten: Bier

Antipasti: Rotwein

Fisch: Weißwein

Abendessen: Aperitif

Feierabend: Bier

Entspannen vorm Kamin: Whiykey 

SaunaWeißbier

Club: Gin Tonic

Fahrradtour und Biergarten: Radler

Segeln: Anlegerbier

Firmenfest oder Jubiläum: erlesene Auswahl

Networking: Cosmopolitan

After Work: Hugo

Fußballspiel: Bier

Geburtstag: As you like

Silvester: Bowle

Grillparty: Weinschorle

Konzert oder Festival: Corona

Kneipe: Jägermeister

Karneval: Kleiner Feigling 

Die Liste lässt sich unendlich fortführen für Deutschland. 

Challenge 20 - Parteiübergreifende Ignoranz

An Alkoholpolitik traut sich keine:r ran. Damit gewinnt man keine Mehrheiten in Deutschland. Noch! Ich glaube das wird sich ändern. Denn, das Argument, jede:r müsse selbst auf seinen Konsum verantwortungsvoll achten, Politik könne nur begleitend über Risiken aufklären funktioniert a) nicht, wenn gesellschaftliche Anlässe meist automatisch als Alkoholveranstaltungen geplant werden und b) die Wissenschaft immer deutlicher herausarbeitet, dass bereits geringer Konsum hohe gesundheitliche Risiken in sich birgt. Ich möchte die Verantwortung für meinen Alkoholkonsum der letzte 30 Jahre nicht komplett auf die Alkoholindustrie und Politik abwälzen, aber ein Fakt lässt mich nicht mehr los, seitdem ich ihn kenne. Bereits 1988 wurde bekannt, dass Alkohol zur gleichen karzinogenen Substanzklasse wie Asbest gehört und dennoch weisen wir keine Risiken auf alkoholhaltigen Produkten aus??? 

Solution 20 - Alle sind gefragt 

Wir sind an einen Punkt als Gesellschaft angekommen, an dem ich meine, dass es keinen besseren Zeitpunkt gäbe, als dass wir stärker miteinander aufeinander aufpassen und gegenseitig für und um uns sorgen.
Wir können mit einfach Veränderungen, großes 
bewirken. Hier ein paar einfache Vorschläge für erste Schritte in eine alkoholfreiere Gesellschaft. 

Kulturveranstaltungen & Gastronomie:

Sorgt für ein vielfältiges alkoholfreies Angebot, damit mehr Menschen Lust haben, ihren Durst alkoholfrei zu löschen.

Alkoholindustrie:

Nehmt die Miniaturspirituosen aus dem Kassenbereich und kennzeichnet alkoholhaltige Produkte mit entsprechenden Gesundheitsrisiken.

Politik:

Kein begleitetes Alkoholtrinken von <16 Jährigen, Steuererhöhung, Einschränkung in der Verfügbarkeit und Werbung, mehr Aufklärung zu “Alkohol kann krank und süchtig machen” statt “Kenn Dein Limit”

Ausblick Tag 21 - Positive Beispiele anderer Länder 

Island: In den 1980er Jahren haben von 15- und 16jährigen laut Umfragen knapp die Hälfte angegeben, dass sie im vergangenen Monat getrunken haben. Heute sind es nur noch 35 Prozent. Mit effektiven Präventionsmaßnahmen konnten der Alkoholkonsum deutlich gesenkt werden. Dazu gehören unterstützende Maßnahmen für eine bessere Verständigung zwischen Eltern und ihren Kindern durch geförderte gemeinsame Qualitytime, mehr alkoholfreie Freizeit- und Sportangebote. Tanz-, Kreativkurse und Musikworkshops.

Zudem wurde Alkoholwerbung verboten und Alkohol nur an > 20jährige in gesonderten Stores abgegeben. Alkohol ist in Island richtig teuer. Das Island-Modell wird in vielen europäischen Ländern als Paradebeispiel genommen. Nur eben in Deutschland nicht. Warum eigentlich? Weil die Wirtschaft und Politik nirgends so eng zusammensteht wie bei uns für Bier und Wein. Wisst ihr wer schon alles Botschafter:in des Bieres war?

Das erfahrt ihr morgen.

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