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Caro's Welt

28. Januar 2024

Alkoholfreies Kochen mit Kindern

Tag 29 - Wer möchtest Du sein für Deine Kinder?

SPECIAL

Ohne “Kochwein”, für Kinder! 

Alkoholfreie Küche mit GERTY NUSS

Nach einem anstrengenden Arbeitstag in der Küche abschalten? Geht auch ohne Feierabendbier und mit Kindern.

Der “Kochwein” als schnelle Entspannung in der kalten Jahreszeit

In meinem Alltag mit Alkohol war ich vor allem zur kalten Jahreszeit als ich die Kinder vom Kindergarten holte oder sie von der Schule nach Hause kamen, oft an meinem Nullpunkt. Null Energie. Zwischen 16 und 20 Uhr war ich sowas von gerädert, dass meine Zündschnur kürzer war als sonst und meine Kraft reichte oft nur noch für das “Nötigste”. Anwesenheit, klar. Kuscheln? Immer und in jeder Situation. Mit ihnen raus gehen, ging auch noch. Was zusammen spielen ebenfalls. Doch dann tönte es leise aus der Küche. Ich höre meine Weinstimme heute noch. “Komm, mach was Leckeres zu Essen, Musik an und öffne mich.” Und so war es dann auch oft. Unsere gemeinsame Zeit am Nachmittag fand dann ein Ende. Meine Kinder schauten eine Folge oder mehr, spielten in ihrem Zimmer oder übten Lesen. Treffpunkt war das gemeinsame Essen. Ich entspannte direkt und fuhr total runter. Dieses Gefühl nach den ersten Schlückchen Wein, wie gut kann ich Dich verstehen, dass Du darauf nicht “verzichten” möchtest.

 

Noch Genuss, oder schon Muss?

Unbemerkt schleicht sich Druck ein

Gehörst Du zu den Eltern, die das Szenario kennen, aber nur sehr unregelmäßig und bewusst “genießen”, dann wirst Du Dir beim Lesen vielleicht denken “ach, wie gut, dass mir Bier und Wein nicht so viel geben wie anderen”. Ich wünsche Dir, dass Du genau das auch für Dich festhalten und mit Deinem Lebensstil weiter so stabilisieren kannst.

Gehörst Du zu den Eltern, die wie ich regelmäßig im Alltag Bier, Wein oder andere alkoholhaltige Getränke zum entspannen nutzen und diese Getränke wie Brot und Butter zur relevanten Lebensreserve gehören, die man direkt nachfüllen muss, damit kein nervöser Unruhezustand zuhause entsteht?

Für Euch möchte ich gerne ein kleines Achtsamkeitsglöckchen läuten. Sind alkoholhaltige Getränke bereits ein besonderer Lichtblick im Alltagstrott, auf die ihr Euch zum Feierabend mehr freut als auf beispielsweise Euren Partner oder Eure Partnerin, dann haltet bitte inne. 

Ab jetzt hast Du verschiedene Möglichkeiten Eure Zeit umzustellen.

Ich habe ein starkes Verlangen nach Alkohol, was kann ich tun?

Versuche zu verstehen warum.
Alkohol ist eine Droge.

Hast Du Dich über einen längeren Zeitraum daran gewöhnt, Alkohol für Deine emotionale Regulierung regelmäßig zu nutzen, dann ist Alkohol für Dich kein Genussmittel mehr, sondern ein Hilfsmittel. Ob Alkohol für Dich bereits ein Suchtmittel ist, kannst Du nur durch Reduktion Deines Konsums oder Abstinenz herausfinden. Beobachte Dich aktiv, was passiert, wenn Du weniger oder nicht mehr trinkst. Geht es Dir nicht gut damit, dann mach Dir das bitte bewusst und sei ehrlich zu Dir selbst. “Ich habe ein Problem mit meinem Alkoholkonsum. Ich kann ihn nicht mehr gut kontrollieren. Das stresst mich. Ich habe Angst davor, nicht mehr gut mit und nicht mehr gut ohne ihn klar zu kommen.” Wenn Deine Gedanken so oder so ähnlich sind, dann sprich offen darüber und versuche Hilfe zu finden, die zu Dir passt. Es gibt mittlerweile viele verschiedene Hilfestellungen. 

https://www.selbsthilfealkohol.de (kostenfrei) 

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Versuche Deinen Alltag zu entlasten und neu zu beleben.

Ich war zu lange zu stark in zu vielen meiner Lebensrollen überlastet und fremdbestimmt. Um das “auszuhalten”, trank ich. Während meiner problematischen Trinkphasen hatte ich das Gefühl und vertrat ich die Meinung, dass ich mein Leben ohne Alkohol nicht aushalten könne. Rückblickend kann ich sagen: hätte ich früher weniger getrunken, hätte ich mich früher aus toxischen Abhängigkeiten lösen können, weil ich mehr Energie und Selbstvertrauen gehabt hätte, selbstbestimmte Wege für mich zu sehen und einzuschlagen. Ich warne vor Radikalschlägen, sondern rate Dir zu langsamen kleinen Schritten. Sprich offen mit den Menschen, die in Deinem aktuellen Leben für Dich wichtig sind, auch darüber, was unangenehm ist. Greife nicht an, sondern öffne Dich und gib anderen Menschen die Chance, Dich zu verstehen. Werde Dir zuvor selbst bewusst, was Du brauchst und was Dir ggf. fehlt. Kommst Du nicht alleine drauf, sprich mit Vertrauten oder Profis für Lebenshilfe. In meiner näheren Umgebung kann ich die Praxis Denkweise mit Janet Goede sehr empfehlen. Bei Therapy Lift findest Du schnell und einfach deine passende Therapeut:in oder Unterstützung für zuhause. 

Schieb das Verlangen nicht in Deine Schuhe oder in die von anderen.

Mach Dich nicht fertig mit Schuldgefühlen, Scham oder Selbstzweifeln. Du bist ein ganz besonderer Mensch, wie jede:r. Du hast vielleicht Deine Orientierung verloren und bist verunsichert. Sei gut zu Dir. Pass auf Dich auf und pflege Dich wie Du es mit Deinen Kindern oder mit Menschen tun würdest, die Dir sehr am Herzen liegen. Versuche gut zu schlafen, Dich regelmäßig zu bewegen und abwechslungsreich zu essen. Trinke viel Wasser. Einschlafen und Durchschlafen ohne Alkohol oder anderen betäubenden Hilfsmitteln fiel mir am Anfang total schwer. Zumindest das Einschlafen. Seitdem ich keinen Alkohol mehr trinke schlafe ich viel besser.  

Kannst Du nicht einschlafen, weil Dich Probleme mit anderen Menschen belasten, dann versuche sie aktiv anzugehen. Ich habe mich entweder von toxischen Verbindungen komplett gelöst, wo es ging oder ich habe herausgefunden warum mich manche Menschen belasten und habe einen neuen Umgang mit ihnen gefunden.

Trau Dich, Du zu sein und Du findest Deinen Weg.

Einschlafhilfen: "Loslassen und Schlaf finden." Mediationen von Georg Huber

Spiel es nicht herunter und verharmlose es nicht.

Ich könnte so viele Ausreden oder Rechtfertigungen nennen, wie ich mir meinen Jahrzehnte langen riskanten Alkoholkonsum selbst schön geredet habe. Vielleicht sollte ich das auch an der Stelle tun, um Dich weiter zum Nachdenken mitzunehmen. Für heute habe ich genau das ausgewählt, das mir auch von anderen Menschen häufig genannt wird.

“Jede:r trinkt. Wenn die alle kein Problem haben, dann habe ich auch kein größeres als andere. Phasenweise zu viel zu trinken, gehört dazu. Das macht doch jede:r und ist völlig normal.”

Genau das ist unser aller Problem. Wir unterschätzen die negativen Auswirkungen unserer Alkoholverharmlosung. Alkohol ist eine Volksdroge. Die wenigsten von uns möchten auf sie verzichten. Die meisten von uns sind froh, dass Alkohol überall und ständig verfügbar ist. Viele von uns macht es nervös, wenn andere Alkohol schlecht reden und ihn vom Genussmittel und Partygarant in die Drogenecke stellen und ihn als Zellgift “verteufeln” wollen.

Keinen Bock auf Esoterik und ein rauschfreies Leben, lass mich!

“Wo bleibt denn dann der Spaß? Alkohol gehört seit Jahrtausenden zur menschlichen Kultur, er ist ein Teil von uns. Alkohol ist Medizin. In Maßen schadet er nicht. Milliarden von Menschen leben mit Alkohol und haben viel Freude dabei. Im Vergleich zu anderen Drogen ist Alkohol harmlos. Der Rausch gehört zum Leben und ich möchte kein Leben ohne Rausch leben. Die Welt ist voller Probleme, wenigstens ab und an gemütlich Betrinken wird ja wohl noch erlaubt sein. Wo kommen wir denn da hin? Mach nicht aus einem Bier eine Vollkrise. Lass mal die Kirche im Dorf. Hör auf, uns unser Leben zu vermiesen, nur weil Deine Mama und Du Euch mit Alkohol nicht im Griff hattet.”

OK! Ich lass Dich.

Aber ich lasse nicht meinen Appell an Deine Verantwortung als Mama oder Papa, als Opa oder Oma, als Tante oder Onkel. Wenn Du meinst, dass Du Dich berauschen möchtest, dann ist das Deine freie Entscheidung. Unterlasse es aber im Beisein Deiner Kinder und übertreibe es nicht so, dass Dir Deine Kinder oder Familie regelmäßig “zu viel” sind.

Was es mit der Substanz Alkohol auf sich hat und mit anderen Drogen im Vergleich, das kannst Du bei der Deutschen Hauptstelle für Sucht nachlesen. 

Rausch ist nicht gleich Sucht

Ganz ehrlich: Caro und ein Leben ohne Rausch? “Im Leben nicht”, werden sich einige denken, die mich lange kennen. Ich bin ständig im Rausch. Im Rausch meiner Gefühle. Im Rausch voller Wut, Schmerz, Angst, Euphorie, Liebe, Glück und Zuversicht. Ich bin so berauscht von meinem suchtfreien Leben, dass ich täglich jegliche Form von Sucht achtsam beäuge. Nichts und niemand wird in meinem Leben mehr eine Rolle spielen, wer oder was mich kontrollieren oder fremdbestimmen will. Mein größter Antrieb sind meine Kinder. Seit dem 29.6.2022 stehe ich jeden Morgen ohne schlechtes Gewissen auf. Mal bin ich beschwingt, mal komm ich schwer raus. Mal bin ich fröhlich, mal mache ich mir Sorgen. Aber ich kann eines neuerdings tun: Ich kann in den Spiegel schauen und empfinde Liebe und Dankbarkeit. Ich habe einen Zugang zu meiner Mama und meiner Vergangenheit bekommen, ich stelle mich dem Schmerz meines Kindes. Und seit Kurzem beginne ich viel mehr im hier und jetzt und heute zu leben. Das beruhigt mich am meisten und stärkt mich jeden Tag. Ich bin genau die entspannte und aufmerksame Mama, die ich immer sein wollte. Und eine freie selbstbestimmte Frau.

Wer moechtest Du fuer Deine Kinder sein?

Du könntest mal damit starten Dir nicht jedesmal wenn Du nach Hause kommst ein Bier oder einen Wein aufzumachen, sondern Dich mit Deinen Kindern aktiv zu beschäftigen. Damit ist nicht gemeint, dass ihr nebeneinander auf dem Sofa mit einem Gerät vor der Nase sitzt. Je früher Du Deine Kinder mit einbeziehst, desto mehr Spaß finden sie in ihrem späteren Leben an z.B. Kochen. Auch wenn das lange dauert mit ihnen, wenn das nervt nach der Arbeit, wenn es danach schlimmer als zuvor in der Küche aussieht. Ich verspreche Dir eins: Auch wenn Du in den ersten Tagen ohne Alkohol unter der Woche völlig an Deine nervlichen Grenzen gerätst, wenn Du schlecht einschläfst und abends unruhig bist, das Gefühl am nächsten Morgen, es geschafft zu haben, das wird Dich tragen. Und von Tag zu Tag wird es leichter und Du wirst Dich selbst so viel stärker fühlen als Mama oder Papa. Deine Kinder werden einen Unterschied spüren und es Dir rückmelden. Vielleicht nicht direkt mit der größten Herzlichkeit. Aber sie werden spüren, dass Du da bist und das Du versuchst für sie eine Version zu sein, die Du eigentlich auch lieber wärst.

Trau Dich Du zu sein und wenn es heißt, erstmal um Hilfe zu bitten.

Ein erstes einfaches Lasagne Rezept für Deinen alkoholfreien Alltag mit Deinen Kindern findest Du in unserem YouTube Kanal

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