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Caro's Welt

07. Januar 2024

Stigma in unserer Sprache

Tag 8 - Stigma in unserer Sprache

“Süchtig? Ich hätte nie gedacht, dass mir das passieren kann. Ich hatte mich meistens im Griff. Dachte ich. Andere haben mehr als ich getrunken, deshalb wähnte ich mich lange in Sicherheit...”

Sprache ist unsere Superkraft

Wie wir sprechen, beeinflusst, wie wir denken. Freundliche Sprache fördert Respekt und Empathie, baut Vorurteile ab. Wertschätzende Sprache hilft, sich gegenseitig zu öffnen und sich besser zu verstehen.
Wertende Sprache begünstigt Vorurteile und 
Stigmatisierung. Bewertung kann dazu führen, dass Menschen in sozialen Systemen missverstanden, falsch behandelt oder ausgeschlossen werden.
Haben wir mal als Mensch einen Stempel 
erhalten, neigen wir dazu ihn zu bedienen (falls sozial erwünscht) oder ihn schnell wieder loszuwerden (falls sozial unerwünscht).

Manch ein maskuliner Stereotyp feiert sich mit Trinkrekorden, manch eine “Wine Mom” (neue Instagram-Erscheinung) kokettiert damit, wie lustig anstrengend das Mutterdasein nur mit Alkohol im Alltag auszuhalten ist.

Challenge 8 - Sprich gut mit Dir

Aber ein:e Alki will dennoch niemand sein? 

Du bist Du, so wie Du bist, bist Du liebenswert.

Wenn Du ein Problem mit Alkohol hast, wenn Du Dich schwer tust keinen oder kontrolliert Alkohol zu trinken, dann liegt das vor allem an der Droge Alkohol, nicht an Dir.

Die Substanz verändert Dich.

Ein langjähriger regelmäßiger Drogenkonsum hinterlässt Spuren. Das Konzept Alkohol funktioniert lange unbemerkt, da sich die Sucht langsamer aufbaut als wie bei Nikotin zum Beispiel.

Und Alkohol ist in unserer Gesellschaft als Zellgift und Volksdroge legal verharmlost. Als Kulturgut wird es bereits in unserem frühen Familienerleben arglos als Genuss- und Feiermittel zu jeder freien Lebenssekunde angepriesen. Überall wo wir Lebensmittel bekommen, erhalten wir auch Alkohol.


Solution 8 - Sprich ehrlich über Alkohol 

Überall wo es uns besonders miteinander gehen soll, wird uns Alkohol angeboten. Ich stamme aus Bayern, hier gehört Alkohol sogar zur kulturellen DNA.

Nur solange wir weiter Werbung für alkoholhaltige Produkte als Genussmittel machen ohne auf die gesundheitlichen Langzeitschäden hinzuweisen. Nur, solange wir weiter positiv und lustig über Alkoholexzesse sprechen und nicht darüber, wie schlecht es uns mit Alkoholkonsum geht und wie viel unangenehme bis schmerzhafte Erfahrungen wir unter Alkoholeinfluss machen mussten.

Solange wir uns für alkoholbedingtes Verhalten selbst die Schuld geben und schämen und Alkohol schweigend auf einem glorifiziertem Kultursockel lassen, werden wir weiter die Fehler bei uns und nicht bei dem Gift Alkohol suchen.

„Sucht ist das nicht mehr kontrollierbare Verlangen nach einem bestimmten Gefühls-, Erlebnis- und Bewusstseinszustand.“
(WHO, 1957)

Sucht kann stoffgebunden sein, wie durch den Stoff Alkohol. Die Droge ist ständig verfügbar, sie wird sogar noch stark beworben. Neben der Substanz spielen soziale Faktoren und Persönlichkeitsfaktoren bei der Suchtentwicklung eine Rolle. Elterliche Vorbilder, Gruppenzwänge oder genetische Veranlagung sowie neurotische Entwicklungen können Dein Risiko erhöhen.

Sucht sagt hingegen nichts über Deine Persönlichkeit, über Deinen Charakter und vor allem nichts über Deinen Wert und Deine Liebenswürdigkeit aus.

Ausblick Tag 9 - Sucht am Arbeitsplatz, was tun?

Deine negativen Erfahrungen mit Alkohol, Dein ungutes Gefühl über Dich und Dein Verhalten mit Alkohol stammen aus Deinem Alkoholkonsum und den daraus resultierenden Gedanken und Empfindungen und nicht aus Deiner Person.

Befreist Du Dich von diesem Gift für längere Zeit wirst Du spüren, was es mit Dir angestellt hat. Alkohol nimmt Dir Deine Kompetenz, Dich frei mit Dir so wie Du bist gut zu fühlen. Lass diesem Mittel nicht diese Macht über Dich.

Wenn es Dir sehr schwer fällt auf Alkohol zu verzichten, und Du Dich nach 1 Woche alkoholfrei nicht gut fühlst, sprich bitte umgehend mit einem Arzt oder einer Ärztin oder such eine Beratungsstelle in Deiner Nähe auf.

Es gibt individuell sehr unterschiedlich lange Schwellenphase von problematischem Trinkverhalten und chronischem Suchtdruck. Wenn sie überschritten wird, gefährdest Du Deine soziale Sicherheit und beispielsweise Deine Erwerbsfähigkeit ohne es bewusst zu merken...

Bis morgen!

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